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Aktuelle Meldung


Mit Hilfe zur Selbsthilfe

08 Mär 2013

Reha Zentrum Münster unterstützt ehemaligen Patienten bei Gründung von Selbsthilfegruppe

Vor zwei Jahren stand Leo Margreiter an der Schwelle des Todes: Riss der Hauptschlagader, zwei Schlaganfälle während der nötigen Operation, 14 Tage Koma, Lähmungserscheinungen und völliger Verlust der Feinmotorik. Doch sein Überlebenswille war enorm und dank intensiver Physiotherapie im Reha Zentrum Münster hat sich der 72-Jährige zurück ins Leben gekämpft. Er hilft nun anderen Patienten mit ähnlichem Schicksal, wieder Mut zu fassen.

Mit Handwerk zur Heilung

Leo Margreiter beschloss, noch während seines Aufenthalts im Reha Zentrum Münster, eine Selbsthilfegruppe zu gründen: „Schlaganfall, Herzinfarkt oder MS haben oft den Verlust der Feinmotorik zur Folge. Ich möchte betroffenen Menschen helfen, nach der Reha ihren Alltag wieder besser zu bewältigen und sich eine nachhaltige Lebensqualität zu schaffen.“ Ziel der Selbsthilfegruppe ist es, die Feinmotorik von Patienten zu aktivieren. Hierfür wurde im Wohn- und Pflegeheim Kirchbichl extra ein barrierefreier Raum eingerichtet. In diesem Treffen sich die Mitglieder der Selbsthilfegruppe jeden Samstag und trainieren mit verschiedenen handwerklichen Tätigkeiten, wie etwa Nähen oder Korbflechten, ihre Feinmotorik. „Eine besondere Hilfe ist, dass die Mitglieder hier auf Gleichgesinnte treffen, denen vielleicht dasselbe oder etwas Ähnliches passiert ist. Man kann sich im Gespräch austauschen oder einfach nur zuhören, wie es anderen mit ihrem Schicksal ergangen ist. Auch das ist beim Heilungsprozess ungeheuer wichtig“, erklärt Leo Margreiter.

Der richtige „Schubs“ Margreiter erhielt bei seinem Vorhaben tatkräftige Unterstützung des Reha Zentrums Münster und des Dachverbandes der Tiroler Selbsthilfevereine und -gruppen. „Ohne das Reha Zentrum Münster gäbe es diese Einrichtung heute nicht. Sie haben mir nicht nur mit der nötigen Ausstattung, wie zum Beispiel einem Laptop, sondern auch durch den Behörden- und Bürokratiedschungel geholfen. Ich bin für die ganze Unterstützung, die ich erfahren habe, sehr dankbar“, so der 72-jährige Kirchbichler. „Am Beispiel von Leo Margreiter sieht man, was eine Reha ausmacht. Wir können mithelfen, das Leben von vielen Menschen wieder in positive Bahnen zu lenken. Herr Margreiter ist ein Mensch, der aufgestanden ist und mit ein bisschen Hilfe von uns anderen Menschen auf den Weg zurück zu einer neuen Lebensqualität führt“, lobt Christian Elzinger, Verwaltungsdirektor des Reha Zentrums Münster, das Engagement von Leo Margreiter. Dr. Christian Brenneis, Ärztlicher Leiter im Reha Zentrum Münster, sieht Selbsthilfegruppen als hilfreiche Institutionen, um die Nachhaltigkeit einer stationären Reha länger zu gewährleisten: „Unser Ziel muss es sein, Menschen zu unterstützen, die den Willen und ihre Kraft in solche Gruppen stecken. Die Einrichtungen motivieren Betroffene aber auch, weiter an sich selbst zu arbeiten und helfen, die Motivation hoch zu halten. Wir haben in Tirol den großen Vorteil, dass wir viele ehrenamtliche Helfer haben, die sich in wichtigen Institutionen, Vereinen oder eben auch Selbsthilfegruppen engagieren. Ohne diese Tirolerinnen und Tiroler würde das Miteinander im Land nicht so gut funktionieren. Ihnen gebührt großes Lob und wir können stolz darauf sein.“ Maria Schwärzler, Sozialarbeiterin im Reha Zentrum Münster hat Leo Margreiter als kleine Hilfestellung einen „Schubs“ gegeben und damit einen Stein ins Rollen gebracht: „Das war für Herrn Margreiter ein kleiner Wegweiser in die richtige Richtung. Bei der Gründung einer Selbsthilfegruppe zu helfen, ist von großer Bedeutung, da es nicht nur für einen Menschen, sondern für viele eine Anlaufstelle in schwierigen Situationen ist.“

Ein besonderes Geschenk von Landeshauptmann Platter

Prominente Unterstützung bekam Leo Magreiter von Tirols Landeshauptmann Günther Platter. Bei den Feierlichkeiten zum einjährigen Bestehen des Reha Zentrums Münster kamen die beiden ins Gespräch und Margreiter erzählte Platter von seinem Vorhaben, eine Selbsthilfegruppe zu gründen. „Landeshauptmann Platter hat mir damals zugesichert, dass er mir eine Nähmaschine schenkt, wenn ich meine Idee in die Tat umsetze. Heute steht das Geschenk, eine top-moderne Maschine, in den Räumlichkeiten der Selbsthilfegruppe“, erzählt Leo Margreiter stolz. „Das Land Tirol hat sich in den letzten Jahren zum Reha-Land entwickelt. Mit dem Reha Zentrum Münster wird die optimale Gesundheitsversorgung im Land Tirol nachhaltig gestärkt. Die Tirolerinnen und Tiroler brauchen nun nicht mehr in andere Bundesländer auszuweichen, sondern können Reha-Leistungen im eigenen Land in Anspruch nehmen. Jedoch muss eines auch klar gesagt werden: Damit die Patientinnen und Patienten, welche gestärkt aus der Reha kommen, auch im weiteren Verlauf begleitet werden können, sind Selbsthilfegruppen von großer Bedeutung. Aus diesem Grund darf ich mich nochmals bei den Verantwortlichen des Reha Zentrums Münster sowie beim Initiator der Selbsthilfegruppe Kirchbichl, Herrn Leo Margreiter, für das Engagement bedanken“, äußert sich Landeshauptmann Günther Platter begeistert.

„Experten in eigener Sache“

Seit 20 Jahren werden themenbezogene Selbsthilfe-Aktivitäten im Gesundheits- und Sozialbereich vom Dachverband der Tiroler Selbsthilfevereine und -gruppen unterstützt. „Menschen, die den Weg in eine Selbsthilfegruppe suchen, wollen ihre Probleme nicht mehr mit sich alleine ausmachen. Sie suchen die gegenseitige Hilfe unter Gleichbetroffenen“, so die Präsidentin des Dachverbandes der Tiroler Selbsthilfevereine und -gruppen, Maria Grander: „Durch den regelmäßigen Erfahrungs- und Informationsaustausch werden sie zu ,Experten in eigener Sache‘ und können so einerseits neue Methoden im Umgang mit der Erkrankung bzw. dem Problem finden, andererseits aber auch professionelle Hilfe gezielter und effizienter in Anspruch nehmen.“ In ihrer Funktion als Schnittstelle zwischen professioneller Hilfe und Selbsthilfe sei die SELBSTHILFE TIROL bemüht, Begegnungsmöglichkeiten zwischen Selbsthilfegruppen und ExpertInnen zu schaffen und die Kooperation zwischen ihnen zu fördern, erklärt Präsidentin Grander weiter: „Seit Ende letzten Jahres ist die Initiative ,Aktivierung der Feinmotorik für Schlaganfall- und Herzinfarktpatienten‘ Mitglied im Dachverband. Wir bedanken uns bei allen Systempartnern, allen voran dem Reha Zentrum Münster, die der Selbsthilfegruppe in unterschiedlicher Weise unterstützend zur Seite stehen.“

Die Selbsthilfegruppe Kirchbichl trifft sich jeden Samstag, von 13 bis 16 Uhr im Wohn- & Pflegeheim Kirchbichl. Interessierte können Leo Margreiter unter der Telefonnummer 0664-2281878 kontaktieren. Die Selbsthilfegruppe würde sich auch über Spenden freuen. „Wenn uns jemand eine alte Nähmaschine oder Werkmaterialen zur Verfügung stellen kann, wären wir dafür sehr dankbar“, so Leo Margreiter abschließend.

 

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v.l. Ärztlicher Direktor Univ.-Doz. Dr. ChristianBrenneis; Leo Margreiter; Verwaltungsdirektor Christian Elzinger

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Leo Margreiter

 

 Fotos: ofp Kommunikation

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