MÜNSTER - Nur ein Jahr nach der Eröffnung wurden im REHA Zentrum Münster rund 800.000 Euro in einen neuen Sequenzraum im Kraft-Ausdauerbereich und einen neuen Ambulanzstützpunkt investiert. Patientenwünsche und die neue vierte Indikation Onkologie begründeten die Erweiterung über 180 m².

Seit Anfang September dieses Jahres waren im REHA Zentrum Münster neben den Patienten und den 220 Mitarbeitern auch Bauarbeiter und Handwerker anzutreffen. Die hospitals – Projektentwicklungsges.m.b.H. – Errichter und Eigentümer des REHA Zentrums Münster –erweiterte das Zentrum mit den bauausführenden Firmen Porr Bau GmbH, Elin GmbH (Elektrotechnik) und Ortner GmbH (Heizung - Klima - Lüftung – Sanitär) in elf Wochen um 262 m² Fläche und einige infrastrukturelle Anpassungen. Für Geschäftsführer DI Berndt Martetschläger ist der Ausbau ein früher, wichtiger Schritt: „Um in der medizinischen Rehabilitation erfolgreich sein zu können, muss das Bekenntnis zur Qualität oberste Priorität haben. Die Zu- und Ausbaumaßnahmen im REHA-Zentrum Münster sind ein wesentlicher Schritt nach vorn und ein Befreiungsschlag für noch mehr Kapazität, wenn das Haus in den kommenden zwei bis drei Jahren auf 300 Betten ausgebaut werden soll.“ Auch Gesundheitslandesrat DI Dr. Bernhard Tilg begrüßt die Investitionen: „In den letzten Jahren wurden in Tirol 470 neue Reha-Betten realisiert. Damit wurde Tirol zum Reha-Land Nummer 1. Gemeinsam ist es uns gelungen, den wichtigen Bereich der medizinischen Nachsorge in Tirol nachhaltig zu etablieren. Das Reha-Zentrum Münster nimmt in der Reha-Offensive des Landes Tirols eine zentrale Rolle ein.“

Kraft- und Ausdauertraining in neuem Ambiente

Der neu erbaute Sequenzraum dient der medizinischen Trainingstherapie und wird hauptsächlich von PatientInnen der Bereiche Kardiologie und Pulmologie genutzt. „Die Rehageräte der neuesten Generation dienen dem Kraft- und Ausdauertraining. Die Patientinnen und Patienten verbessern so u.a. ihre Kraft und Geschicklichkeit, was direkt ihre Lebensqualität verbessert“, erläutert Dr. Christian Brenneis, der ärztliche Leiter des REHA Zentrum Münster den Nutzen des neuen 180 m² großen, hellen Raumes. Dr. Hannes Alber ergänzt: „Der neue Sequenzraum ist nicht einfach als normaler Fitnessraum zu verstehen, sondern hier ist durch ständige Überwachung und ganz individuelle Einstellungen der Trainingsgeräte individualisiertes ‚Feintuning‘ möglich.“ Dessen hohe Fensterfront ermöglicht den PatientInnen beim Training einen direkten Blick in die Natur.

(Foto: ofp kommunikation)

Erste Onkologie-Reha in Westösterreich

Seit dem 5. Oktober 2012 werden mit der vierten Indikation Onkologie in Münster auch PatientInnen mit Tumorerkrankungen behandelt. Ein Novum, wie Verwaltungsdirektor Christian Elzinger berichtet: „Wir sind das erste Zentrum im Westen Österreichs, das den Bereich Onkologie anbietet, und tragen so wesentlich zur flächendeckenden Rehabilitation von Krebspatienten in Österreich teil. Wir verfolgen dabei die Ziele der Leistungssteigerung und der positiven Krankheitsverarbeitung. Der erste Patienten-Turnus in diesem Bereich war sehr zufrieden mit unserem Zentrum und hat nachher sogar ein „Danke“-Inserat für uns in einer Tageszeitung geschaltet.“ Bundesweit gibt es derzeit nur sechs Zentren mit insgesamt knapp 300 Betten für Rehabilitation im Bereich Onkologie. Im REHA Zentrum Münster stehen derzeit 12, ab dem Frühjahr 2013 20 Betten für PatientInnen dieses Bereichs zur Verfügung.

Patientenwünsche baulich umgesetzt

Bereits jetzt gut angenommen wird auch der neue Ambulanzstützpunkt, der von der Neuaufnahme über den gesamten Turnus als jederzeit zugängliche Patientenleitstelle dient. In Sachen Patientenfreundlichkeit wurden noch weitere Um- und Zubauten durchgeführt, die teilweise auf Anregungen und Wünsche von Patienten und Mitarbeitern basieren. So wurden etwa die Rezeption für PatientInnen optimiert, diverse Sanitäranlagen angepasst und im Freibereich ein neuer Müllraum und Anlieferungsbereich errichtet.

Bekenntnis zum Gesundheitsstandort Tirol

Die Erweiterungen mit Gesamtinvestitionskosten von rund 800.000 Euro dienen vor allem der Sicherung und Weiterentwicklung des Gesundheitsstandorts Tirol. „Über zwei Drittel der rund 2.600 PatientInnen im ersten Jahr kamen aus Tirol. Durch die nun vollzogene Erweiterung und die Bereitschaft sowohl von Seiten der Eigentümer hospitals GmbH als auch des Betreibers Humanocare zur Investition konnten weitere wertvolle Impulse für die Gesundheitsversorgung in Tirol gesetzt und zudem Arbeitsplätze in der Region gesichert werden“, betont das kollegiale Führungsteam des REHA Zentrum.

Daten und Fakten:

REHA Zentrum Münster
Über 350.000 Behandlungen
Über 2.600 Patienten
67,6 % der Patienten aus Tirol
250 Betten
220 Mitarbeiter
Vier Indikationen: Kardiologie – Neurologie – Pulmologie – Onkologie
Nachhaltige Umwelt- und Energietechnik

Zubau/Ausbau/Anpassung
Zubaufläche Sequenzraum/Trainingsraum Kraft- Ausdauer (MTT) - 180m²
Nutzung hauptsächlich von Kardio- und PulmologiepatientInnen
Patientenleitstelle Neu BT A EG – 22m² (Ambulanzstützpunkt)
Neubau Müllraum/Insel im Freibereich Anlieferung - 60m²
div. Anpassungen, u.a. Rezeption (rollstuhlgerecht)
Bauzeitraum 03.09.2012 – 20.11.2012
GIK rd. € 800.000
Beteiligte Firmen:
Porr Tirol – Bau
Elin Gmbh – E-Tech
Ortner Gmbh – HKLS

Onkologie – 4. Indikation
Start: 5. Oktober 2012
Turnusdauer 3 Wochen
Ziel: Leistungssteigerung und positive Krankheitsverarbeitung