Rundum betreut - Gesundheit und Lebensqualität neu gewinnen!

Rundum betreut - Gesundheit und Lebensqualität neu gewinnen!

  • Prim. Univ.-Doz. Dr. Christian Brenneis - Leitung Neurologie
    Prim. Univ.-Doz. Dr. Christian Brenneis - Leitung Neurologie

    Prim. Univ.-Doz. Dr. Christian Brenneis - Leitung Neurologie

    Prim. Univ.-Doz. Dr. Christian Brenneis - Leitung Neurologie

  • OÄ Dr. Michaela Stampfer-Kountchev - Department Parkinson
    OÄ Dr. Michaela Stampfer-Kountchev - Department Parkinson

    OÄ Dr. Michaela Stampfer-Kountchev - Department Parkinson

    OÄ Dr. Michaela Stampfer-Kountchev - Department Parkinson

  • OÄ Dr. M. Stampfer-Kountchev (FÄ für Neurologie – Ltg. Parkinsonstation), Charly Ortner (Parkinson Selbsthilfe Tirol), Primar Dr. Christian Brenneis
    OÄ Dr. M. Stampfer-Kountchev (FÄ für Neurologie – Ltg. Parkinsonstation), Charly Ortner (Parkinson Selbsthilfe Tirol), Primar Dr. Christian Brenneis

    OÄ Dr. M. Stampfer-Kountchev (FÄ für Neurologie – Ltg. Parkinsonstation), Charly Ortner (Parkinson Selbsthilfe Tirol), Primar Dr. Christian Brenneis

    OÄ Dr. M. Stampfer-Kountchev (FÄ für Neurologie – Ltg. Parkinsonstation), Charly Ortner (Parkinson Selbsthilfe Tirol), Primar Dr. Christian Brenneis

Rehabilitation von Menschen mit Parkinsonerkrankung

Die Rehabilitation von PatientenInnen mit Parkinsonerkrankungen ist ein Schwerpunkt im REHA Zentrum Münster.
2012 hat die Parkinson Selbsthilfe Österreich eine bundesweite Baum Pflanzaktion initiiert. Im Rahmen dessen wurde von der Parkinson Selbsthilfe Tirol gemeinsam mit dem REHA Zentrum Münster am 5. Juni 2012 in feierlicher Atmosphäre eine Kugelesche in unserer Parkanlage gepflanzt.

„Diese Aktion werten wir als ein symbolisches Zeichen für Kraft, Wachstum und selbstbestimmtes Leben, welches wir im Rahmen von Rehabilitation auf unsere Patienten umsetzen möchten.“

Dr. Michaela Stampfer-Kountchev, verantwortliche Oberärztin für Bewegungsstörungen

Die Parkinsonerkrankung

Parkinsonerkrankungen sind eine der häufigsten Neurodegenerativen Erkrankungen mit ca. 6 Millionen Betroffenen weltweit. In Österreich leiden ca. 20.000 Menschen darunter, wovon circa 2.000 in Tirol leben. 

In den Nervenzellen kommt es durch Ablagerung von α-Synuclein zur Bildung von Lewi Körperchen. Diese Ablagerungen führen in Folge zu einer komplexen Störung der Nervenzellen und schließlich zum Dopaminmangel, wodurch die klinischen Symptome entstehen. Betroffen sind vor allem die Basalganglien, jedoch auch viele Strukturen in anderen Gehirnbereichen, vornehmlich dem vorderen Hirnbereich und im vegetativen Nervensystem.

Die Kardinalsymptome der Parkinsonerkrankung sind:

  • Rigor (Muskelsteifigkeit)
  • Ruhetremor (Ruhezittern)
  • Hypo-/Bradykinesie (Bewegungsarmut/-verlangsamung)
  • Herabgesetzte Stellreflexe (Störung der aufrechten Körperhaltung)

 

Neben den Kardinalsymptomen sind die Patienten von weiteren motorischen (Sprechstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Freezing) und nicht motorischen Symptomen (NMS) betroffen. Motorische und NMS sind bei den Patienten jeweils in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden.
Gleichgewichtsstörungen und Sturzgefahr führen neben den Kardinalssymptomen zu einer zusätzlichen Einschränkung der Mobilität.  
NMS wie Geruchsstörungen, Obstipation, Blasenfunktionsstörungen, sowie Depressionen und Schmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität in unterschiedlichem Ausmaß.
Immobilität und kognitive Einbußen führen zu einer zunehmenden Unselbstständigkeit und Notwendigkeit einer Pflege.

Trotz moderner Pharmakotherapie, sowie chirurgischer Therapiemöglichkeit (Tiefenhirnstimulation), ist nach langjährigem Verlauf nicht immer eine optimale Symptomkontrolle möglich. Vor allem Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie, krankheitsbedingte und therapieresistenten Störungen führen dabei zu einer Einschränkung der Selbstständigkeit und der Lebensqualität.

Um einen optimalen Behandlungserfolg zu erzielen wurde in den letzten Jahren zunehmend auch ein Augenmerk auf additive nicht medikamentöse Verfahren gelegt. Mittlerweile haben diverse wissenschaftliche Arbeiten gezeigt (1,2,3), dass durch zusätzlichen Einsatz physikalischer Therapie (LSVT BIG, BIG) eine Besserung des Gleichgewichtes, des Bewegungsausmaßes und des Sprechens erreicht werden kann.

Ziele

Unsere Ziele sind:

  • Aufklärung über die Parkinsonerkrankung und Therapiemöglichkeiten um einen besseren Umgang mit der Erkrankung und Erleichterung im alltäglichen Leben zu gewinnen
  • Verbesserung von Defiziten und Vermittlung von Kompensationsstrategien zum Erreichen einer maximal selbstbestimmten Lebensführung
  • Zugewinn an Lebensqualität und Lebensfreude durch Verbesserung der Mobilität, besserem Krankheitsverständnis und Therapieoptimierung
  • bestmögliche Kontrolle der motorischen und nicht motorischen Symptome durch adaptierte medikamentöse und nichtmedikamentöse Therapieansätze
Angebot
  • Individuell angepasstes Rehapaket in Einzel- und Gruppentherapie (multidisziplinär aus Physio- und Ergotherapie, Logopädie und Neuropsychologischer Betreuung)
  • Evidenzbasierte Parkinsonspezifische Therapien:
    • LSVT BIG®
    • LSVT LOUD®
    • AKTIVIERENDE Therapien (Antifreezingstrategien)
  • Riechscreening mit Riechtraining
  • Fachärztliche Aufklärung und Schulung hinsichtlich der Parkinsonerkrankung
  • Leitliniengerechte Optimierung der medikamentösen Therapie inklusive:
    • Duodopa – und Apomorphinpumpen
    • Neueinstellung auf Apomorphinpen
    • Botulinumtoxinbehandlung bei Dystonie und Hypersalivation
  • Fachgerechte diätologische Ernährungsberatung und -anpassung, bei Notwendigkeit mit Skelettmuskelmessung
  • Fachgerechte Hilfsmittelberatung und Hilfsmittelanpassung
  • Sozialrechtliche Beratung für Patienten und Angehörig

Dr. Michaela Stampfer-Kountchev, verantwortliche Oberärztin für Bewegungsstörungen

Zertifikate:

Österreichisches Fortbildungsdiplom
Zertifizierte Botulinumtoxin Anwenderin
EEG, EMG, Neurosonographie
Neurorehabilitation

Mitgliedschaften:

Otto Lewi Gesellschaft
Österreichische Parkinson Gesellschaft
Österreichische Gesellschaft für Neurologie
Österreichische Gesellschaft für Neurorehabilitation

Selbsthilfegruppen

Parkinson Selbsthilfe Österreich  


Parkinson Selbsthilfe Österreich

www.parkinson-sh.at

 
 

Quellhinweise

(1) G. Ebersbach et al, Comparing Exercise in Parkinson’s Disease—The Berlin LSVT BIG Study, Movement Disorders, Vol. 25, No. 12, 2010, pp. 1902–1908,
(2) L.O. Ramg et al, Intensive voice treatment (LSVT®) for patients with Parkinson’s disease: a 2 year follow up, J Neurol Neurosurg Psychiatry 2001;71:493–498,
(3) Fuzhong Li et al, Tai Chi and Postural Stability in Patients with Parkinson’s Disease  N Engl  J Med 2012;366:511-9.