Rundum betreut - Gesundheit und Lebensqualität neu gewinnen!

Rundum betreut - Gesundheit und Lebensqualität neu gewinnen!

  • Dr. Barbara Seebacher MSc, Abteilung für Rehabilitationsforschung am REHA Zentrum Münster
    Dr. Barbara Seebacher MSc, Abteilung für Rehabilitationsforschung am REHA Zentrum Münster

    Dr. Barbara Seebacher MSc, Abteilung für Rehabilitationsforschung am REHA Zentrum Münster

    Dr. Barbara Seebacher MSc, Abteilung für Rehabilitationsforschung am RZM

  • Wissenschaftsabteilung - Unser Team
    Wissenschaftsabteilung - Unser Team

    Wissenschaftsabteilung - Unser Team

    Unser Team - Abteilung für Rehabilitationsforschung am RZM

Laufende Projekte

MuSik Bewegt

Projekt MuSik Bewegt am REHA Zentrum Münster – Gemeinsame Entwicklung eines musikunterstützten Bewegungstrainingsprogramms mit Menschen mit Multipler Sklerose

 

Autonomie ist die Fähigkeit, unabhängig und selbst bestimmt zu handeln, und stellt ein Grundbedürfnis jedes Menschen dar.

 

Am REHA Zentrum Münster läuft seit April 2022 ein spannendes Forschungsprojekt, das auf Initiative von Menschen mit Multipler Sklerose (MS) zustande kam. Diese wünschten sich ein Bewegungstrainingsprogramm mit Musik für Menschen mit MS mit unterschiedlicher Fitness und Einschränkung durch die Erkrankung.

Regelmäßiges Training erhält die Selbstständigkeit im täglichen Leben MS Betroffener, und natürlich sollte so ein Training Spaß machen. Musik fördert die Motivation und verbessert den Bewegungsrhythmus sowie das Durchhaltevermögen.

MuSic Moves - Projekt MuSik Bewegt

Ziel unseres Projekts ist daher, musikunterstützte Videos zum Eigentraining mit und für Menschen mit MS zu entwickeln. Ein wichtiges Ziel für die Forscher:innen ist auch, von den Co-Forschenden über deren Erfahrungen, Wissen, Bedürfnisse und Vorlieben lernen.

Dieses Projekt wäre ohne eine finanzielle Förderung nicht möglich, da alle Mitforschenden und Teilnehmer:innen mit MS eine Entschädigung ihrer Zeit, Reisekosten und anderer Aufwendungen erhalten. Diese Förderung erfolgt durch die Ludwig Boltzmann Gesellschaft GmbH, Open Innovation in Science Center, Wien. Die Personalkosten der Forschenden im Projekt werden durch die Multiple Sklerose Forschungsgesellschaft Wien und die ÖMSG Gemeinnützige Privatstiftung unterstützt.

Ein Projekt lebt von guten und verlässlichen Partnerschaften, und so arbeiten wir gemeinsam mit Menschen mit MS, MS Selbsthilfegruppen, den MS Gesellschaften Tirol und Wien und der Medizinischen Universität Wien, Universitätsklinik für Neurologie Wien.

Menschen mit MS arbeiten aktiv an der Entwicklung des Übungsprogramms und der Musikauswahl mit. Die Zusammenarbeit im Team beinhaltet u.a. gemeinsame Informationsworkshops, Forschungstreffen, aber auch Peer-to-Peer Fokusgruppen und Interviews. Diese sollen dazu dienen, Bedürfnisse und Vorlieben teilnehmender MS Betroffener kennenzulernen, auf deren Basis das Bewegungsprogramm entwickelt, erprobt und weiterentwickelt wird.

Aktuell werden die ersten gemeinsam erstellten Übungen ausprobiert und weiter angepasst. Dazu wird auf Basis der ersten Erhebungen die passende Musik aus unterschiedlichen Musikgenres ausgewählt. Dieser wichtige Teil des Projekts wird unter aktiver Beteiligung der Mitforschenden und in enger Zusammenarbeit mit den Projektpartner:innen durchgeführt. Kommunikation auf Augenhöhe und viele Ohrenpaare sichern den Erfolg dieses Meilensteins. Es ist ein sehr cooles Projekt und wir sind gespannt auf die Ergebnisse!

Dr. Barbara Seebacher (REHA Zentrum Münster) und Bernhard Fasching (Medizinische Universität Wien)

Am weltgrößten Kongress zur Multiple Sklerose Forschung und Behandlung, dem ECTRIMS Kongress in Amsterdam (26.-28. Oktober 2022), präsentierten Dr. Barbara Seebacher (REHA Zentrum Münster) und Bernhard Fasching (Medizinische Universität Wien) stellvertretend für das Team der Forschenden und Co-Forschenden ein wissenschaftliches Poster zum Projekt „MuSic Moves“.

 

Bernhard Fasching (Medizinische Universität Wien), Isabella Hotz und Sarah Mildner (REHA Zentrum Münster)

Von 14.-17. Dezember 2022 fand der „World Congress for Neurorehabilitation“ in Wien statt. Dort waren Bernhard Fasching (Medizinische Universität Wien), Isabella Hotz, MSc und Sarah Mildner, MSc (REHA Zentrum Münster) stellvertretend für das Team der Forschenden und Co-Forschenden anwesend und präsentierten ein wissenschaftliches Poster zum Projekt.

 

Bei Interesse kontaktieren Sie gerne:

Dr. Barbara Seebacher MSc
Email: barbara.seebacher@reha-muenster.at
Telefon: +43 (0) 53 37 20004 - 6205

 

Partner/Förderer:

Ludwig Boltzmann Gesellschaft

Medizinische Universität Wien

Multiple Sklerose Forschungsgesellschaft

REHA Zentrum Münster

Gemeinnützige Privatstiftung MS


ExerGetic

ExerGeticExerG: Eine innovative digitale Lösung zur individuellen Verbesserung körperlicher und kognitiver Funktionen durch ein Exergame-Training in einer ökologisch validen und sicheren Umgebung für die geriatrische Bevölkerung

 

Die Menschen werden immer älter. Schlaganfall, Multiple Sklerose oder künstliche Hüftgelenke sind nur einige Beispiele von Krankheitsbildern, die gezielt in der geriatrischen Bewegungsrehabilitation behandelt werden müssen. Außerdem sind altersbedingte Stürze keine Seltenheit. Laut der Welt-Gesundheits-Organisation WHO stürzen 28-35% der Menschen über 65 Jahren mindestens einmal im Jahr. Stürze können zu Verletzungen führen, die die Lebensqualität negativ beeinflussen können.

AAL ExerCube

AAL ExerCube. Foto: Sphery AG

 

In Studien konnte gezeigt werden, dass körperliches und geistiges Training sowohl das Gehen als auch das Gleichgewicht deutlich verbessert und das Sturzrisiko verringert. Für die Entwicklung eines geeigneten therapeutischen Trainings müssen einige Herausforderungen beachtet werden: Das Training soll sowohl gut verständlich für den Nutzer aufgebaut sein, an die Person anpassbar und motivierend sein. An dieser Stelle kommen Exergames als motivierender Therapieansatz ins Spiel - Exergames sind videospielbasierte Bewegungsprogramme. Diese können natürlich auch in der Rehabilitation eingesetzt werden.

Das sogenannte „ExerG“ Projekt möchte so eine neuartige Trainingsmaßnahme verwirklichen und ein Exergame für sturzgefährdete ältere Menschen entwickeln. Diese Art des Trainings ist sicher, ins reale Leben übertragbar und einfach zugänglich. Die Nutzer werden von Beginn an in die Entwicklung des Trainingsgerätes eingebunden, um auf ihre Ansprüche, Vorlieben und Wünsche eingehen zu können. Das Projekt wird deshalb in mehrere Phasen eingeteilt, in denen die Nutzer befragt werden und später das Trainingsgerät auch testen können

Europäische KommissionDas ExerG Projekt wird durch die Europäische Kommission im Rahmen des Horizon 2020 Programms “Societal Challenge: Health, demographic change, wellbeing” mitfinanziert. Das Projektkonsortium besteht aus wissenschaftlichen und kommerziellen Partnern aus der Schweiz, Österreich und Kanada. Die Partner aus der Schweiz sind Sphery Ltd.; die Reha Rheinfelden (RHF), und die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), die österreichischen Partner sind die VASCage GmbH und das Reha Zentrum Münster (RZM), und der Partner aus Kanada ist die HCI Games Group (HCIGG), Communication Arts Department, Stratford School of Interaction Design and Business, University of Waterloo.

Active Assisted Living Programme (AAL)Gefördert wird dieses Projekt durch das Active Assisted Living Programme, kurz AAL. Darüber hinaus wird das Projekt von lokalen nationalen Fördergebern der Schweiz (Innosuisse), Österreichs (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft) und Kanadas (Canadian Institute of Health Research) unterstützt.

 

Projektstart war am 1.5.2021. Aktuell wird vom interdisziplinären Team ein Konzept für das Training und die Games entwickelt.

Publikation: Ringgenberg, N., Mildner, S., Hapig, M., Hermann, S., Kruszewski, K., Martin-Niedecken, A. L., Rogers, K., Schättin, A., Behrendt, F., Böckler, S., Schmidlin, S., Jurt, R., Niedecken, S., Brenneis, C., Bonati, L. H., Schuster-Amft, C., & Seebacher, B. (2022). ExerG: adapting an exergame training solution to the needs of older adults using focus group and expert interviews. Journal of neuroengineering and rehabilitation, 19(1), 89. https://doi.org/10.1186/s12984-022-01063-x

Zwei Studien zu gerätegestütztem Gangtraining (RAGT) bei Menschen mit neurologischen Erkrankungen

Besonders bei neurologischen Krankheitsbildern, wie der Multiplen Sklerose, dem Parkinsonsyndrom oder nach einem Schlaganfall, wird häufig die Gehfähigkeit eingeschränkt. Geräteuterstütztes Gangtraining (engl., robot-assisted gait training, RAGT) kann durch eine Führung der Beinbewegung und Abnahme des eigenen Körpergewichts das Gehen erleichtern. Die erste RAGT-Studie startete im Februar 2022 und untersuchte das geräteunterstützte Gangtraining mithilfe des LEXO® Gangtrainers (Firma Tyromotion, Graz) bei Personen mit verschiedenen neurologischen Erkrankungen. Es wurden u.a. Daten zum Gleichgewicht, der Gehfähigkeit und Sturzgefahr erhoben.

Die zweite RAGT-Studie begann im Oktober 2022 und läuft aktuell noch. Da in etwa 80% der Menschen nach einem Schlaganfall Probleme beim Gehen haben, werden bei dieser Studie ausschließlich Menschen nach Schlaganfall untersucht (Duncan et al., 2005). Diese randomisiert kontrollierte Studie ermittelt die Effekte des geräteunterstützten Gangtrainings (Gruppe 1) im Vergleich zu einem konventionellen physiotherapeutischen Gangtraining (Gruppe 2). Verglichen werden die Gehfähigkeit, Basisaktivitäten des täglichen Lebens, funktionelle Mobilität, sturzbezogene Selbstwirksamkeit und Lebensqualität bei Menschen nach einem Schlaganfall jeweils vor und nach dem vierwöchigen Training in Gruppe 1 oder 2. Wir sind schon neugierig, welche Ergebnisse wir berichten können!

Literatur: Duncan, P. W., Zorowitz, R., Bates, B., Choi, J. Y., Glasberg, J. J., Graham, G. D., Katz, R. C., Lamberty, K., & Reker, D. (2005, Sep). Management of Adult Stroke Rehabilitation Care: a clinical practice guideline. Stroke, 36(9), e100-143. https://doi.org/10.1161/01.Str.0000180861.54180.Ff

Musikunterstützte Bewegungsvorstellung versus musikunterstütztes Gangtraining bei Menschen mit Multipler Sklerose

Welche Effekte hat die bloße Vorstellungskraft? Diese Frage stellten wir uns zusammen mit Kolleg:innen der Universitätskliniken für Neurologie der Medizinischen Universitäten Innsbruck und Graz und führten in Zusammenarbeit eine wissenschaftliche Studie durch. Ziel dieser Studie ist es, die Effekte eines realen und imaginierten Gangtrainings mit Musik-Stimulation auf die motorische Funktion und Hirnaktivität bei Menschen mit Multipler Sklerose (MS) zu untersuchen. Dass ein spezifisches Gangtraining in der Physiotherapie bei Menschen mit MS zur Verbesserung des Gangs führt, ist längst bekannt. In dieser Studie werden zusätzlich Musik und Rhythmus in die verschiedenen Varianten des Gangtrainings, also sowohl in das mentale als auch das reale Gangtraining sowie einer Kombination aus diesen Varianten, integriert. Dabei werden die Auswirkungen auf das Gehen, die Fatigue, Hirnaktivität, geistige Funktion und andere Parameter unter Einfluss von verschiedenen Musikgenres, Rhythmen und Musikgeschwindigkeiten und verschiedenen Aufgaben des Gehens gemessen. Bis dato konnten alle Patient:innen in die Studie eingeschlossen werden, und aktuell werden die Daten analysiert.

Publikation: Seebacher B, Helmlinger B, Pinter D, Ehling R, Hegen H, Ropele S, Reishofer G, Enzinger C, Brenneis C, Deisenhammer F. Effects of actual and imagined music-cued gait training on motor functioning and brain activity in people with multiple sclerosis: protocol of a randomised parallel multicentre trial. BMJ Open. 2022 Feb 7;12(2):e056666. https://doi.org/10.1136/bmjopen-2021-056666 PMID: 35131834; PMCID: PMC8823210.

Deutsche Übersetzung und Überprüfung eines Schlaffragebogens für Multiple Sklerose

Bis zu 20% der Personen mit Multipler Sklerose leiden an Schlafproblemen (Mayer, 2020). Um diese Schlafprobleme zu erfassen, gibt es den Fragebogen Neurological Sleep Index - Multiple Sclerosis (NSI-MS), allerdings nur in englischer Sprache. Um zukünftig einen validierten Fragebogen auf Deutsch verwenden zu können, wurde der NSI-MS übersetzt und somit zum NSI-MS-G. Um zu überprüfen, ob der deutsche Fragebogen wirklich dasselbe misst, wie das englischsprachige Original, wird er nun in einer großen MS Studie überprüft. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien, AKH durchgeführt. Wir hoffen, dass damit demnächst ein starkes Messinstrument zur Erfassung von Schlafproblemen für Menschen mit MS vorliegen wird.

Literatur: Mayer, G. e. a. (2020). Insomnie bei neurologischen Erkrankungen, S2k Leitlinie. In Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. www.dgn.org/leitlinien

Aktivitätsorientiertes physiotherapeutisches Training mit Blickbewegungstraining bei Menschen mit dem Parkinsonsyndrom

Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen bei Menschen über 60 Jahren. Neben den vier Hauptsymptomen, Bewegungssteife (Akinese), Rigor, Tremor und Gleichgewichtsproblemen treten häufig auch Blickbewegungsstörungen auf. Das bedeutet, dass das Sichtfeld und die Geschwindigkeit der Augenbewegungen möglicherweise reduziert sind, was zu einer erhöhten Sturzrate führen kann. In einer randomisierten, kontrollierten Pilotstudie wurde ein gezieltes physiotherapeutisches Training mit Blickbewegungstraining (Gruppe 1) mit einem physiotherapeutischen Training ohne Blickbewegungstraining (Gruppe 2) in Hinsicht auf die Sturzrate und die dynamische Balance verglichen. Zusätzlich wurden die Augenbewegungen mit einer speziellen Eye-Tracking Brille gemessen und gefilmt, um Veränderungen der Augenbewegungen analysieren zu können. 25 Patient:innen mit Parkinsonsyndrom nahmen an der Studie teil. Die Teilnehmenden beider Gruppen konnten sich durch das vierwöchige Training in ihrer Balance und Sturzrate verbessern. Außerdem hatte das Training einen positiven Einfluss auf die empfundene Lebensqualität. Weitere Analysen stehen noch aus.